2. Treffen des Elektronikforums OWL
Am 19. September 2018 fand das zweite Treffen des Elektronikforums im CITEC der Universität Bielefeld statt.
Seit 2007 erarbeiten Forscherinnen und Forscher am CITEC die wissenschaftlichen Grundlagen, um Maschinen intelligenter und hilfsbereiter zu machen. Sie sollen auf natürliche Weise mit dem Menschen interagieren und sich an wechselnde Situationen anpassen können. Die fächerübergreifende Forschung am CITEC wird in vier Bereiche gebündelt: Bewegungsintelligenz, Systeme mit Aufmerksamkeit, Situierte Kommunikation sowie Gedächtnis und Lernen.
Über Vorträge und die Besichtigung ausgewählter Demonstratoren wurden unter dem Oberthema „Ressourceneffiziente Mikroelektronik für Kognitive Interaktionstechnologien“ an diesem Nachmittag fünf Themenbereiche anhand von Demonstratoren näher vorgestellt:
- Maschinelles Lernen – Anwendungen in den Bereichen autonome Roboter und Smart Home
Maschinelles Lernen ermöglicht es technischen Geräten auf Grundlage gewonnener Daten ihr Verhalten anzupassen. Wir verwenden dies z.B. im Bereich SmartHome zur Erkennung und Unterscheidung von Personen und Gegenständen oder zur Verhaltenssteuerung für unsere autonomen Miniroboter.
- Eingebettete Systeme für die Aktivitätsüberwachung
Dauerhaft zu hohe, aber auch zu geringe Belastung am Arbeitsplatz haben langfristig negative Auswirkungen auf den Mitarbeiter. Zur objektiven Messung der Balastung haben wir einen körpernahe Sensor entwickelt, der drahtlos viele wichtige Vitalwerte (z.B. ein vollständiges EKG) aber auch Umgebungsfaktoren wie die Lärmbelastung erfasst. Der gezielte Einsatz dieser Technologie kann dabei helfen, Arbeitsplätze optimal an die Bedürfnisse der Mitarbeiter anzupassen.
- Virtuelle Realität in der industriellen Produktion
Mit Hilfe von Virtueller Realität können Arbeitsplätze in der Produktion simuliert und erlebt werden. Dies kann helfen, die Gestaltung des Arbeitsplatzes zu optimieren und z.B. verschiedene Informationsassistenzsysteme im Vorfeld zu testen. Auch das Training und die Schulung von Mitarbeitern gehören zu den Anwendungsbereichen.
- Ressourceneffiziente Hardware-Software-Plattformen für Cloud- und Edge-Computing
Heterogene Systeme setzen sich aus unterschiedlichen Recheneinheiten wie Prozessoren (CPUs), Grafikkarten oder rekonfigurierbarer Hardware (FPGAs) zusammen. Dies ermöglicht eine sehr gute Energieeffizienz, da Anwendungen auf die jeweils effizientesten Teile der Hardware zugreifen können, andererseits stellt es uns auch vor hohe logistische Herausforderungen innerhalb des Systems. Im CITEC ist eine Hardware-Software-Plattform entstanden, die solche heterogenen Systeme für Rechenzentren (Cloud-) aber auch im kleineren Maßstab (Edge-Computing) bietet.
- Energieeffiziente Prozessoren für IoT und Industrie 4.0
Besonders für mobile Endgeräte oder drahtlose Sensorknoten spielt die Energieeffizienz eine große Rolle. Unser Prozessor wurde speziell entworfen, um auch bei sehr niedrigen Spannungen, im Subschwellbereich, zu arbeiten. Seine Taktfrequenz und Leistungsaufnahme passen sich dynamisch an die aktuelle Situation an.
Ansprechpartner waren Prof. Dr. Ulrich Rückert und Philippe Geisler.
Das Elektronikforum bietet eine Plattform für eine feste Gruppe, die sich 3-4 mal pro Jahr zu den folgenden Punkten austauscht:
- Sichtung und Bewertung von neuen Trends und Entwicklungen aus unterschiedlichen Fachdisziplinen
- Potentiale und Anforderungen neuer Anwendungsfelder (Gesundheit, Prozessindustrie, Logistik, Handel etc.)
- Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen sowie neuer Geschäftsmodelle
- Förderung und Ausbau der Kooperationen zwischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen
- Austausch untereinander
Das dritte Treffen findet am Do, 24. Januar 2019 von 15-18 Uhr bei der JUNG PUMPEN GmbH, Industriestr. 4-6 in 33803 Steinhagen statt.
Zur Online-Anmeldung für das nächste Treffen in Steinhagen
Die Veranstaltung wurde gefördert aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) sowie vom Land NRW.