„Der Blick über den Tellerrand“ – InnoZent OWL startet neue Unternehmensformate
Fast kein Unternehmen bleibt von der Frage verschont, wie es seine Produkte, Dienstleistungen und Prozesse zukünftig mithilfe von digitaler Unterstützung optimieren, ausbauen oder verändern will bzw. muss. Die Anforderungen kommen dabei von allen möglichen Seiten – Kunden, Lieferanten, Mitarbeiter, rechtliche Vorschriften etc. Doch wie geht man dabei am besten vor? Was sind lohnenswerte Ziele, was braucht das Unternehmen für Instrumente, um zukunftsfähig zu bleiben, was kann man gegebenenfalls auch lassen und wie lösen andere diese Herausforderungen?
Erfahrungsaustausch zur digitalen Transformation
Vor diesem Hintergrund startete InnoZent OWL, teilweise in enger Kooperation mit Hacer Ritzler, Beauftragte für Innovation und Technologie bei der Kreishandwerkerschaft Paderborn-Lippe, im Rahmen des Projektes „Business 4.0 OWL – Neue Geschäftsmodelle und Wertschöpfungsketten mit IKT“ ein neues Unternehmensformat. Bei diesem stehen die praktischen Erfahrungen und praxistauglichen Schritte der Unternehmen im Zentrum. Konkret treffen sich 6-10 Unternehmensvertreter aus unterschiedlichen Branchen und Unternehmensgrößen in 4-5 Terminen über die Dauer von 8-12 Monaten und tauschen sich über verschiedene Fragestellungen aus, z.B.:
- An welchen Stellen merken wir im eigenen Unternehmen und im Umfeld einen Wandel, bedingt durch Digitalisierung?
- Was sind unsere aktuellen digitalen Aktivitäten und Projekte?
- Wie wollen wir zukünftige interne Mehrwerte im Unternehmen erreichen, z.B. höhere Flexibilität, geringere Kosten, höhere Qualität, größere Transparenz oder Schnelligkeit?
- Welche neuen Mehrwerte könnten wir unseren Kunden bieten?
Branchenübergreifende Gruppen mit verschiedenen thematischen Schwerpunkten
Die ersten beiden Gruppen starteten bereits im September 2016.
Die Motivation der teilnehmenden Unternehmen besteht vor allem darin, den Blick über den eigenen Tellerrand zu bekommen und zu erfahren, was andere machen und wie sie dabei vorgehen.
Zurzeit gibt es fünf parallele Gruppen, teilweise gerade gestartet, teilweise kurz vor dem Abschluss, die auch durchaus unterschiedliche Schwerpunkte haben.
Themenfeld "Intralogistik"
Eine der Gruppen hat sich im Themenfeld „Intralogistik“ gebildet und die Frage diskutiert, welche Auswirkungen Industrie 4.0 für die Branche hat und vor allem, wie Maschinen unterschiedlicher Hersteller Daten miteinander austauschen können. Was in der Theorie einfach klingt und schon gelöst zu sein scheint, stellt in der Praxis durchaus noch schwer überwindbare Hürden dar.
Themenfeld "(Technologie-)Marketing 4.0"
Mit „Technologien“ im weiteren Sinne beschäftigt sich die Gruppe „(Technologie-)Marketing 4.0“, die in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Uwe Kleinkes, Studiengangsleiter Technisches Management und Marketing an der Hochschule Hamm-Lippstadt, läuft.
Viele Produkte und Dienstleistungen werden zunehmend komplexer und "erklärungsbedürftig". Unternehmen und Dienstleister haben oftmals mehr Fragen als Antworten, wie sie diese am besten vermarkten bzw. den Kunden verständlich machen können. Hier tauscht sich die Gruppe über digitale Marketinginstrumente, Möglichkeiten der Contentproduktion, Newsletter- und E-Mail-Marketing, etc. aus.
Gruppe "Handwerksunternehmen"
Ganz andere Fragen beschäftigt eine Gruppe von Handwerksunternehmen. Was bedeuten digitale Strategien, wenn z.B. noch keine Webseite vorhanden ist? Oder wie findet man Auszubildende über soziale Medien?
Ein Thema, das alle Gruppen beschäftigt, ist der Aspekt der Prozessdurchgängigkeit ohne Medienbrüche. Hier merken alle Unternehmen einen großen Handlungsbedarf, schneller, transparenter und effizienter zu werden.
Zwei weitere Gruppen tauschen sich über ihre aktuellen Digitalisierungsprojekte aus und auch das Thema „Entwicklung neuer Geschäftsmodelle“ spielt eine Rolle.
Die Rückmeldungen der Teilnehmer sind positiv:
- „Mir hat die Mischung gefallen, es gab viele interessante Eindrücke und wir können Erfahrungen von anderen nutzen, die anders als wir selber ticken.“
- “Ich habe neue Ideen bekommen, wie wir mit Hürden und Problemen umgehen können und welche Chancen wir auch ggf. gegen die „Großen“ haben. „
- „Es ist gut, sich die Zeit mit anderen zu nehmen, um sich intensiv mit den eigenen Digitalisierungsfragen aus unterschiedlichen Perspektiven auseinander zu setzen.“
- „Mir hat die Atmosphäre gut gefallen und es ist interessant, wo andere Branchen ihre Zukunft sehen.“
- „Ich komme wieder! Gutes Format, kleiner Kreis, interessante Unternehmensmischung, verschiedene Horizonte und eine offene und vertrauensvolle Atmosphäre“
In 2017 und 2018 werden neue Gruppen mit unterschiedlichen Schwerpunkten angeboten.
Die Veranstaltungen werden aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert und finden im Rahmen von "Business 4.0 OWL" statt.